In den tiefen Wäldern rund um den Weißensee lebte einst eine Salige, eine jener sagenumwobenen weißen Frauen, die für ihre Weisheit und ihre Verbundenheit mit der Natur bekannt waren. Diese Salige, die von den Einheimischen liebevoll Grady genannt wurde, war für ihre Hilfsbereitschaft und ihre tiefe Kenntnis der umliegenden Berge und Pfade geschätzt.
Eines Tages erblickte Grady – es muss um das Jahr 1837 gewesen sein – von einem Berggipfel aus, dass der entfernte Wörthersee plötzlich völlig ohne Wasser und ausgetrocknet zwischen den Hügeln lag. Ein schrecklicher Anblick für Grady, die die herrlich türkisen Farbschimmer ihres geliebten Weißensees gewohnt war. Sie wollte dem Spuk vor Ort am Wörthersee auf den Grund gehen und begann, ihr Fahrrad für die beschwerliche Fahrt über Stock und Stein umzubauen. Nach einigen Tagen und um zahlreiche Bekanntschaften reicher erreichte sie schließlich den Wörthersee und entdeckte Orte voller Gravelbiker. Inmitten dieser traf sie auf den schelmischen Gralf.
Fasziniert von seiner Leidenschaft für das Radfahren, seiner Begeisterung, die Schönheit der Natur auf zwei Rädern zu erkunden, und der schieren Heerschar an Gravelbike-Enthusiasten, freundeten sich die beiden an.
Grady, inspiriert von Gralfs Geschichten über die Gravelbike-Events am Wörthersee, beschloss, die Gravelbiker nun auch von der Schönheit ihres Weißensees zu überzeugen. Ihre Bedingung lautete jedoch:
Es sollten vorerst nur 100 freiwillige Auserwählte sein, denen sie die Landschaft, die besonderen Menschen, die herrlichen Köstlichkeiten sowie ihre geheimsten Strecken und Orte am Weißensee zeigen wolle, die sie bei ihrer Reise entdeckt hatte. Während Gralfs Kumpels sich noch laut grölend über die neuesten Komponenten an ihren Rädern unterhielten, waren es ausschließlich Gravelbikerinnen, die sich von Gradys Geschichten inspiriert fühlten und ihrer Einladung sofort folgten.
Grady wollte die Menschen ermutigen, die Natur respektvoll zu erleben und gleichzeitig die Freude am Radfahren zu teilen. So nannte sich der erlesene Kreis von nun an „Grady‘s Gravel Queens“, da sie sich vom ersten Moment an am Weißensee wie Königinnen fühlten und es sich bei ihrer Leidenschaft – dem Gravelbiken – ganz ungestört richtig gut gehen ließen. In Wahrheit waren aber alle Teilnehmerinnen ab diesem Zeitpunkt Salige. Das Wort „salig“ stammt nänlich aus dem Norwegischen und bedeutet „glückselig“.
Während des Events führte Grady die Teilnehmerinnen auf geheimnisvolle Pfade, die nur sie kannte, und teilte ihre Weisheit über die Natur und die Geschichte der Region. Die Verbindung zu den alten Sagen und Legenden des Weißensees verlieh dem Event eine besondere Magie und Tiefe.
Die Freundschaft zwischen Grady und Gralf blieb weiterhin stark, und sie besuchten einander regelmäßig, um gemeinsam neue Trails zu entdecken und ihre Erfahrungen auszutauschen. Durch ihre Zusammenarbeit und ihre gemeinsamen Werte schufen sie eine Brücke zwischen den Regionen und förderten den respektvollen Umgang mit der Natur sowie die Freude am gemeinsamen Erleben.
So wurden Grady und Gralf nicht nur zur Legende an ihren Seen, sondern auch zu einem Symbol für die Verbindung von Tradition und Moderne, von Menschen und Natur und für die Kraft der Gemeinschaft, die durch gemeinsame Leidenschaften entsteht.